Feriencamps und Urlaube

Ferien und Urlaub einmal anders - in unseren Activity- und Erlebnis-Camps für Kinder mit oder ohne Mütter und Väter oder die ganze Familie!

Activity Camp "Leben wie die Wikinger"

In den „Wikinger“-Camps geht es richtig urig zu. Hier nehmen wir Euch mit auf eine Reise zu den Nordmännern. Auf einem Platz direkt am Waldrand im Harz zwischen Braunlage und Hohegeiss fühlt man sich in den großen Naturzelten sofort in eine andere Zeit versetzt und kann das Leben der Wikinger richtig nachfühlen. Neben einer Vielzahl von handwerklichen Aktivitäten, in denen Ihr traditionelle Techniken und die Verwendung von Naturmaterialien wie Ton, Holz, Stein, Glas, Zinn und Eisen kennenlernt, bekommt Ihr einen Einblick in das alltägliche Leben unserer Vorfahren, die vor rund 1000 gelebt haben. Ihr lernt etwas über ihren respektvollen Umgang mit der Natur und das Zusammenleben von Mensch und Tier. In den tausend Jahre alten Wikingerspielen und -Wettkämpfen kommen Speer werfen, Pfeil und Bogen sowie die Kunst des Kämpfens mit Schwert und Schild aber auch Geschicklichkeit, Konzentration und Geduld nicht zu kurz. Und wenn abends das Schmiedefeuer erlischt ist und der Hammer ruht, kann man am Lagerfeuer noch gemeinsam den Geschichten aus vergangener Zeit lauschen.

Ein Auszug aus unserem Reisetagebuch 2007

...Activity-Camp "Leben wie die Wikinger" 2007

Der Reisebericht zum dowload (PDF)

Bericht über das Camp in den "Schaumburger Nachrichten" vom 11.08.2007

Als Abschluss unseres 1. Actitivitycamps 2007 “Leben wie die Wikinger” möchten wir Ihnen einen Auszug unseres Reisetagebuchs zukommen lassen und Ihnen damit Einblick geben, wie wir die Woche auf dem Jugendcampingplatz Brunnenbachs-mühle vom 05.-11.08.2007 erlebt haben.

Am Samstag, den 04.08.2007 reisen Sandra und Holger Frauen-dienst, Carsten Blume, Siegmund Kupka, Andree Woosmann, Colin Richards und Sandra Schneider in zwei Autos, mit einem Anhänger und einem VW-Bus mit zahlreichem Gepäck und Equipment in den Harz, um eine erlebnisreiche Woche für 20 Wikingerbegeisterte Teilnehmer aus dem Schaumburger Land und aus Hannover vorzubereiten.

Drei Zelte, vier Tische, diverse Regenschutz-Folien, Isomatten und Schlafsäcke, Pfeile, Bögen, Speere und ein 3D-Bär, Ton-geschirr, Töpfe, Pfannen, Grills, Arbeitsböcke und Werkzeuge, Steine, Holz, Speckstein, Glas und Eisen, authentische Ge-wänder, Tuniken, Hosen, Kleider, Gürtel und Schmuck sowie zahlreiche Alltagsgegenstände der Wikinger sind mit im Gepäck, um die Geschichte der Wikinger lebendig werden zu lassen.

Für die insgesamt 463 Hauptmahlzeiten sind 80 Kg Lebensmittel einge-packt, darunter 10 Kg Äpfel, 4 Melonen, 50 Tomaten, 12 Salatgurken, 10 kg Zwiebeln, 4 Kohlköpfe, Karotten, Champignons, Lauch, Salate und vieles mehr.

Am Sonntag Vormittag trudeln die ersten Familien bereits ab 10.00 Uhr bei uns auf dem Platz ein. Abgemacht war eigentlich 14.00 Uhr, aber ein paar Familien haben diese Info nicht mehr im Gedächtnis und müssen sich so die Zeit bis 14.00 Uhr nun noch mit Eiscreme in Braunlage vertreiben, damit die letzten Vorbereitungen auf dem Platz durch unser Team getroffen werden können. In der Wegbeschreibung zu unserem Platz hatte sich ein Fehler eingeschlichen, nicht rechts, sondern links geht es auf den Campingplatz, und so fängt Colin mit seinem Schwert die Familien bereits an der Straße ab, damit auch jeder garantiert zu uns findet.

Gegen 15.30 Uhr sind wir fast komplett. 18 der insgesamt 20 Teilnehmer sind angekommen. Insgesamt sind es 16 Jungs und 2 Mädchen, alle zwischen 8 und 14 Jahren sowie auch zwei Mütter, die uns in der gesamten Zeit tatkräftig unterstützt haben. Die Eltern können auf dem Platz noch ein wenig verweilen, sich an bereitgestellten Getränken und Obst bedienen und ihren Sprösslingen bereits beim Pfeil und Bogen schießen, Schmieden oder den Wikingerspielen Kubb und Hnefatafl zusehen, bevor sie sich verabschieden.

Gegen 17:00 Uhr werden die Zelte verteilt. Insgesamt vier Zelte, jeweils ca. 20 qm groß und vier Meter hoch stehen für die Kinder bereit und problemlos bilden sich drei Gruppen, die die Zelte beziehen. So werden die Zelte langsam wohnlich - die Schlaf-plätze werden hergerichet! Wir helfen mit fehlenden Decken und Isomatten und so wird das Schlaflager komplett. Einige Eltern wären am liebsten noch geblieben, denn es gibt nicht nur Heimweh auf Seiten der Kinder, auch einige Eltern wollen ihre Kinder nicht für eine Woche entbehren!

Es wird Abend und als festlichen Empfang haben wir einen Getreidebrei mit Schweinefleisch in Dattelsauce und Gemüse am offenen Feuer vorbereitet. Große Augen gibt es, als das Geschirr und Besteck gesichtet wird, denn jedes Kind hat nur einen kleinen Tonteller und einen Holzlöffel vor sich liegen sowie einen aus Eisen geschmiedeten Ess-Piekser. So wie die Wikinger eben auch gegessen haben.

Aber allen schmeckt es und so können wir langsam zum gemütlichen Teil am Lagerfeuer übergehen. Unsere erste allabendliche Meckerrunde ist nicht sehr ergiebig, denn alle sind gespannt und freuen sich auf eine aufregende und ereignisreiche Woche.

Im Laufe der nächsten 5 Tage haben wir ein abwechslungsreiches Programm vor. Morgens nach dem Frühstück werden die Kinder ihren Workshops zugeordnet. Entsprechend ihren Anmeldebögen können wir fast alle Wünsche der Kinder berücksichtigen.

So erlernen die Kinder in den verschiedenen Workshops die Schmiedekunst an der Feldesse bei Siggi und es entstehen Nägel und Anhänger sowie in Kupfer gestanzte Runen und Symbole.

Sandra F. weiht die Kinder in die Specksteinbearbeitung ein und mit Feilen, Raspeln und Schleifpapier entstehen zahlreiche kleine Kunstwerke, wie z.B. ein Wal, der als Kerzenständer dient, geometrische Figuren, Ketten-Anhänger und sogar ein kleiner Würfel. Sandra und Carsten führen die Kinder auch in die Kochkünste des Mittelalters ein und erklären ihnen die traditionelle Technik des Feuermachens.

Bei Andree kann man Steine bearbeiten und so entstehen Wikingerhelme und -gesichter, sowie Wikingerschiffe. Mit einer anderen Gruppe werden Gesichter aus Eichenstämmen geschnitzt, so wie sie traditionell aus jener Zeit im Moor gefunden wurden.

 

Bei Sandra S. können die Teilnehmer erlernen, wie man Glasperlen in der Flamme dreht, Bernstein zu glänzenden Schmuckstücken verarbeitet und kleine Beutel aus Leder herstellt, die den Wikingern als Ersatz der fehlenden Hosentaschen dienten.

Die Zeit reicht für die Kinder diesmal nicht aus, um an allen Workshops teilzunehmen, aber es entsteht eine ganze Menge an kunstvollen Gegenständen - und jedes Stück ist ein
Unikat, dass die Kinder mit Stolz erfüllt!

An einem der Vormittage können die Kinder bei Colin aus England ihre Englischkenntnisse unter Beweis stellen. Ein Rundgang durch das Camp beschreibt das Leben der Wikinger auf Englisch und Kinder können die Alltagsgegenständer der Wikinger auf Englisch “begreifen”.

 

Bei Colin und Carsten werden die Kinder in die Kampfkunst der Wikinger eingeweiht und erlernen den Umgang mit Schwert und Schild, Pfeil und Bogen sowie das Speerwerfen. Trainiert werden in verschiedenen Spielen auch Koordination, Kontrolle, Taktik und Teamgeist.

An zwei Nachmittagen halten wir ein Ritterturnier ab. Drei Gruppen müssen sich in verschiedenen Disziplinen beweisen: Steinweitwurf, Bogenschießen und Speerwerfen, der Gebrauch einer Schleuder sowie das Abwehren einer geschleuderten Wasserbombe, ein Parcour mit sich bewegenden Schwert-Statuen, ein Kubb- Wurftraining, Runen schreiben, Apfel schälen, Wassereimer tragen, nähen und verschiedenen Rätselaufgaben müssen die Herausforderer hierbei erfüllen.

Im Finale können sich die Teams für ihre erwor-benen Punkte Schwerter erwerben und damit als Team den bösen Troll bekämpfen, was auch allen Gruppen durch unterschiedliche Taktiken gelingt!

 

Für die Abende haben wir unterschiedliche Aktionen vorbereitet. Am Montag steht eine Kletteraktion auf dem Programm. Mit Wolfgang Ahne und Vera Deeg von “Advenature” können die Kinder Kästen stapeln und in die Höhe klettern. Alle machen mit, selbst diejenigen, die eigentlich etwas Höhenangst haben!

Dienstag Abend geht es mit Fackeln um ca. 22.00 Uhr im Rahmen einer Nachtwanderung ins Moor. Doch zunächst müssen sich die Kinder über Stock und Stein durchs Dickicht schlagen, einen Bach über eine Bohle überqueren und dann auf einer Strecke von rund 50 m von Bohle zu Bohle schnellen Schrittes laufen, um nicht knietief im Moor zu versinken. Die Fackelträger leuchten auf den Bohlen den Weg und die Kinder helfen sich gegenseitig, den richtigen Weg zu finden. Ein zunächst steckengebliebener Schuh wird wieder gefunden und alle kommen mit mehr oder weniger matschigen Füßen an. Nun geht es ein Stück bergauf und wieder helfen sich die Kinder, den geeigneten Weg zu gehen – Teamgeist ist angesagt! Nach einer guten Stunde kommen wir kurz vor unserem Platz an, doch bevor es endgültig zu den Zelten zurückgeht, stellt sich die Gruppe im Kreis auf. Die Fackeln werden gelöscht und wir sehen hoch zu einem sternenklaren Himmel. Auch Sternschnuppen kann man heute sehen. Wir reflektieren den Tag, gehen in uns und schließen den Tag zufrieden ab.

 

Mittwoch steht Freiluft-Kino auf dem Programm und der Film “Kim und die Wölfe” begeistert uns alle. Szenen vom Klettern, von Wölfen und Bären, der respektvolle Umgang mit Tieren aber auch die Familiäre Beziehung und Freundschaft sowie der Umgang miteinander sind Thema des Films.

Donnerstag Abend haben wir ein besonderes Abendessen vorbereitet. Es gibt Spanferkel. Der Anblick schreckt zunächst einige Kinder vom Essen ab und wir diskutieren über die Bedeutung der Tiere für die Menschen vor tausend Jahren und heute, über den Nutzen von Horn, Knochen, Leder und Fell der Tiere für die Wikinger zur Herstellung von Schmuck, Schuhen, Kleidung und Alltagsgegenständen und über die die zunehmende Entfremdung des Menschen von Tieren in der heutigen Zeit. Nach anfänglichen Vorbehalten, probieren fast alle Kinder das Essen und finden es zugegebenermaßen “sehr lecker“.

Donnerstag ist ein Regentag und so kommt heute nach dem Abendessen unsere Jurte das erste mal so richtig zum Einsatz. Zwischen Kerzen und Fackeln gibt es eine Lesestunde und wir erfahren mehr über Thor und seinen Hammer, Loki und andere Wikingerfiguren.

Freitag ist unser letzter Abend. Wir haben ein mittelalterliches Bankett vorbereitet. Pflaumen im Speckmantel, Eier mit einer Pinienkernsauce, Hackfleischbällchen, Fladenbrot, Knoblauchsauce, Apfelküchle und einiges mehr sind kulinarische Köstlichkeiten, an denen sich alle erfreuen. Danach verleihen wir die Urkunden für das Ritterturnier und die Helden werden für Tapferkeit, Stärke, Ehrenhaftigkeit, Geschicklichkeit und Schnelligkeit ausgezeichnet. Außerdem erhalten alle Teilnehmer ein Zeitreisenden-T-Shirt.

In der Abschlussrunde in der Jurte - denn es regnet immer noch - lassen wir die Woche noch einmal an uns vorbeiziehen. Die Kinder sind begeistert von den vielen Möglichkeiten, die das Camp mit seinen Workshops geboten hat und sind stolz auf ihre erschaffenen Werke. Bemängelt wurde seitens der Kinder die teilweise fehlende Unaufmerksamkeit einiger Kinder und Ruhestörungen beim Essen und zu Schlafenszeiten. Teilweise hat ein etwas rauhes Miteinander dazugeführt, dass in einzelnen Gruppen mit den Betreuern Gespräche für ein respektvolleres Miteinander geführt werden mussten. Es wird auch erwähnt, dass Süßigkeiten und ein 5-Euro-Schein verschwunden seien. Nach Aussagen der Kinder waren jedoch alle insgesamt begeistert von der Woche und die vielen positiven Erfahrungen und Erlebnisse haben die negativen Begleiterscheinungen letztendlich in den Schatten gestellt.

Auch für unser Betreuerteam war es eine tolle Woche. Uns allen hat es sehr viel Spaß gemacht, wenn gleich wir zum Teil viel Energie in die Lösung von Problemen innerhalb einzelner Kleingruppen gesteckt haben, die wir lieber in unsere eigentlichen Programmpunkte eingebracht hätten. Die notwendige Müllbeseitigung auf dem Platz und Verunreinigungen in den Toiletten sowie wiederholtes Auffordern zur Ruhe haben uns einige Zeit geraubt. Andererseits haben uns einige Kinder mit einem hohen Maß an sozialer Kompetenz überrascht, die sehr zu einer positiven Entwicklung des Gruppengefüges beigetragen haben. Viele Kinder haben sich gegenseitig geholfen und bei Heimweh getröstet sowie sich um das Wohl der Gemeinschaft gekümmert. Wir haben viele Talente in der Gruppe entdeckt und die entstanden Kunstwerke, die Kreativität und der Enthusiasmus der Kinder haben uns sehr begeistert.

Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem Verlauf der Woche und haben auch schon weitere Ideen für die nächsten Camps, die wir in 2008 durchführen möchten! Ideen wie Familiencamps und auch Erlebnisurlaube für Alleinerziehende mit ihren Kindern geistern uns durch den Kopf. Wir freuen uns über Ihre Kritik und Anregungen, die zur Konzeption unserer weiteren Projekte beitragen.

Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal

Siggi, Carsten, Sandra, Sandra, Andree & Colin